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Vitamine, Spurenelemente und Nahrunsgergänzungsmittel

In letzter Zeit fragen immer mehr Patienten nach künstlichen Vitaminen, Nahrungsergänzungsmitteln und Spurenelementen, möchten diese überprüft und verschrieben haben. Dass dahinter ein milliardenschwerer Markt steckt, der immer größer wird, ist den wenigsten bewusst. Eine nahezu perfekte Werbemaschinerie suggeriert, dass wir durch die Einnahme von zusätzlichen künstlichen Vitaminen leistungsfähiger werden, gesünder als gesund sind und länger leben.

Laborwerte - genau hinschauen

Doch damit nicht genug: auch die Laborindustrie ist mittlerweile von der exzellenten Lobbyarbeit der Chemiekonzerne eingenommen worden. Ganz bewusst werden Messverfahren verfälscht oder falsch hohe Grenzwerte für Mangelerkrankungen festgelegt, um dem Patienten zu suggerieren, er habe einen Vitaminmangel. Ein prominenter Vertreter ist das Vitamin D, um dessen Nutzen aus rein wirtschaftlichen Interessen mittlerweile ganze Bücher geschrieben werden und die abstrusesten Theorien gesponnen werden. Dabei ist von alledem so gut wie nichts wissenschaftlich belegt.

Was viele nicht wissen: niemand entkommt den künstlichen Vitaminen. Sie sind in fast allen Produkten enthalten: im Mehl, damit es weißer wird, in vielen Würsten und Schinken, damit sie länger halten, in Schokolade und vielen anderen Genussmitteln. Wer also zusätzlich Kapseln einnimmt setzt sich der Gefahr der Überdosierung aus. Und zu viel des Guten kann schädlich sein. Regelmäßige Einnahme von Vitamin A und E erhöht sogar drastisch das Risiko an Krebs zu erkranken. Das ist wissenschaftlich in Studien mit insgesamt über 300.000 Patienten belegt.

Zudem sind die künstlichen Präparate sind mehr als umstritten. Sie entziehen sich der genauen Kontrolle der Inhaltsstoffe, weil sie in der EU nicht als Arzneimittel behandelt werden, sondern dem Lebensmittelgesetz unterliegen. Haben sie schon mal bei einer Banane einen Zettel mit Inhaltsstoffen gesehen?

Künstliche Vitamine - manchmal sinnvoll

Was ich nicht verschweigen will, weil medizinisch belegt und Stand der Wissenschaft, ist, dass es Vitaminmangeerkrankungen gibt, bei denen Vitamine ersetzt werden MÜSSEN. Hierzu zählen z.B. Vitamin B1 bei Alkoholenzugssyndrom, Vitamin D bei Cortisontherapie und nach gewiesener Osteoporose, Vitamin B12 bei Veganern, Folsäure-Prophylaxe bei Schwangeren.

Die typischen Mangelerkrankungen die aus einer Fehl- bzw. Mangelernährung resultieren, finden wir fast nur noch in der dritten Welt bei z.B. Hungersnöten. Krankheiten wie Skorbut (Vitamin C-Mangel), Rachitis (Vitamin D-Mangel) oder Beriberi (Vitamin B1-Mangel) sind in Deutschland mittlerweile so selten wie ein Jackpotgewinn bei Lotto.

Aber - was man auch nicht verschweigen sollte: eine Überdosierung an Vitaminen kann auch richtig gefährlich werden. Hier gilt die EDEKA - Regel. Das heisst: Vitamine E, D, A und K können überdosiert werden, da sie fettlöslich sind und der Körper diese gut speichern kann. Also: Vorsicht bei diesen Vitaminen, vor allem beim allseits beliebten Vitamin D.

Wenn Sie 45 Minuten Zeit haben, hätte ich was für Sie: eine sehr gut recherchierte Sendung ohne viel Schaumschlägerei hat der ORF 2016 ausgestrahlt. Hierbei kommen namhafte Experten zu Wort:

  •     Professor Peter Nawroth der Uni-Klinik Heidelberg
  •     Barbara Prüller-Strasser - Sportmedizinerin der MedUni Innsbruck
  •     Professor Dietmar Fuchs - Chemiker der MedUni Innsbruck
  •     Ron J. Maughan - Internationales Olympisches Komitees und Chef-Berater der FIFA

Nach und nach werden alle Vitamine abgehandelt und deren sinnvolle oder auch nutzlose-gefährliche Einnahme klargestellt, wissenschaftlich fundiert und klar verständlich.

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Ganz zum Schluss mein Credo: ernähren Sie sich ausgewogen und maßvoll mit lokalen Produkten und verzichten Sie wann immer möglich auf Industrieprodukte. Gehen Sie ab und zu an die Sonne, und treiben Sie Sport. So können Sie sich sicher sein, das beste für Ihre Gesundheit und den Vitaminhaushalt zu tun.

 

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