Immunsystem stärken - aber wie?
Viele Patienten kommen auf mich zu mit der Frage: Wie kann ich mein Immunsystem wirksam stärken? Vorneweg: von Immunstimulanzien (z.B. Sonnenhutpräparate o.ä.) oder Vitamintabletten und Nahrungsergänzungsmitteln halte ich - nichts. Dennoch gibt es einige Regeln die man beachten sollte. Grundsätzlich gilt: Vorbeugen ist die beste Therapie, also nicht erst warten bis das Kind in den Brunnen gefallen ist. Und nachdem ich nun die klassische Homöopathie ausgiebig studiert habe, muss ich Ihnen auch gleich den ersten Zahn ziehen: homöopathisch vorbeugen geht nicht. Punkt.
Unser Immunsystem schützt uns vor Krankheitserregern wie Bakterien, Viren oder Pilzen. Unsere körpereigene Abwehr stellt sie eine wirkungsvolle Barriere für Krankheitserreger dar. Ist das Immunsystem jedoch geschwächt, haben Krankheitserreger leichtes Spiel.
Hier meine goldenen Sieben:
1. Raus an die frische Luft und sich bewegen, mindestens 3x pro Woche für eine Stunde. Gerne Sonne auf die Haut (gerade im Winter ist dies wichtig). Wenn es regnet - egal. Mit angemessener Kleidung ist das trotzdem immer wieder ein Erlebnis. Schaffen Sie sich einen Hund an, der besiegt den evtl. vorhandenen inneren Schweinehund. Oder suchen Sie sich Spazier-Lauf-Jogging-Walking Partner.
2. Saisonales Obst und Gemüse aus der Region essen. Bis zu 50% des täglichen Essens sollten aus diesen bestehen, der Rest aus frischem Fleisch vom hiesigen Metzger und Getreideprodukten vom Handwerksbäcker. Industrieprodukte vermeiden. Der Spaziergang zum samstäglichen Wochenmarkt erledigt übrigens schon ein Drittel von Punkt 1.
3. Genügend Schlafen. Hierzu gehört eine gute und konsequente Schlafhygiene (kein Fernseher im Schlafzimmer, nichts schweres Essen ab 18:00 Uhr, Rituale ...). Mehr hierzu habe ich für Sie in meinem Artikel über Schlafhygiene zusammengestellt.
4. Wer's mag: Sauna und Wechselduschen, im Schnee wälzen, Eisbaden ... hat nachgewiesermaßen einen positiven Effekt auf die Immunkompetenz. Bitte aber nicht wenn Sie schon erkrankt sind oder gar an Herzschwäche leiden.
5. Stress vermeiden - geht nicht. Aber die Haltung zum Stress kann man durchaus verändern. Auch ich habe in der Praxis viel zu tun, aber meine Haltung zur Arbeit ist so, dass ich mir Spass und Freude mit der Arbeit mache. Für den Fall dass etwas schief läuft und ich merke dass das Adrenalin zu steigen versucht, habe ich mir im Tagesverlauf mehrere "Entspannungsinseln" von 5-10 Minuten reserviert, in denen ich einen Kaffee/Tee trinken oder ein paar Schneebälle an die Wand pfeffern kann, oder ... Suchen Sie sich Ihre geeigneten Entspannungstechniken und seinen Sie kreativ, und haben Sie Spaß am Stress.
6. Gifte schwächen. Hierzu zählen Umweltgifte (raus auf's Land, Biofood, Plastik ade), aber und vor allem auch Rauchen und regelmäßiges Trinken von Alkohol. Je mehr Sie davon "genießen", je mehr schadet es. Von Drogen ganz zu schweigen.
7. Warme Lebensmittel für Kaltblüter. Kalte Füße? Sie frieren ständig? Setzen Sie auf Ingwer, Pfeffer, Pepperoni, Nelken, Zimt, Anis, Esskastanien, Kardamom, Vanille. Zu den wärmenden Nahrungsmitteln zählen übrigens auch unsere traditionellen Wintergemüse wie z.B. Porree, Kraut, Kürbis. Fleisch von einheimischen Wildarten, wie z. B. Hirsch und Fasan, rundet den Speiseplan ideal ab.